Die NextGen in Familienunternehmen
Wie die erfolgreiche Übernahme gelingen kann
Gastbeitrag von Thomas A. Zenner, Gründer Family Office 360grad
Bis zum Jahr 2026 werden etwa 190.000 Firmen einen neuen Eigentümer oder eine neue Eigentümerin finden müssen, weil sich die Gründergeneration zurückzieht. Oftmals wollen die erwachsenen Kinder das Erbe ihrer Familie gern antreten und das Unternehmen weiterführen. Das bringt viele Fragen mit sich: Wie bereiten sich die Nachfolger bestmöglich auf die Übernahme vor? Wie stellt die Familie sicher, dass der Betrieb erfolgreich in die nächste Ära geführt wird?
Thomas A. Zenner von Family Office 360grad gibt wertvolle Ratschläge.
© Unsplash / Amy Hirschi
Business in der Familie: Streit vorprogrammiert?
Nicht selten kommt es in einem solch verändernden Prozess zu innerfamiliären Spannungen, besonders wenn Bedürfnisse und Erwartungen der Generationen auseinandergehen. Hilfreich ist es dann, eine neutrale Unterstützung von außen dazu zu holen, die den Family Governance-Prozess begleitet. Ziel ist die Festlegung klarer Regeln, Rollen und einer gemeinsamen Unternehmensvision.
The winner takes it all? Die Nachfolgeentscheidung gemeinsam treffen
Die Basis ist eine rechtzeitige, transparente Rückzugsentscheidung der Gründer. Bei mehreren potenziellen Nachfolgern empfiehlt sich eine strukturierte Auswahlphase – etwa mit einer „Probezeit“, in der Stärken, Interessen und Kompetenzen sichtbar werden. Eine spätere Entscheidung basiert dann nicht auf Vermutungen, sondern auf Erfahrungen.
© Unsplash / ThisisEngineering RAEng
Phasing out: Generationsübergreifendes Arbeiten
Die Phase des gemeinsamen Arbeitens ermöglicht die Weitergabe von Wissen, erfordert aber gegenseitigen Respekt. Unterschiedliche Sichtweisen – etwa beim Thema Innovation – sollten im Familienrat geklärt werden. Dieser kann auch als Plattform für die Ausarbeitung einer Familienverfassung dienen.
Future Skills: Welche Schlüsselkompetenzen für die Übernahme hilfreich sind
Formale Ausbildung, Branchenwissen und praktische Erfahrung bilden die Basis. Doch genauso wichtig sind Soft Skills: Innovationsbereitschaft, Anpassungsfähigkeit und das Verständnis für die Unternehmenskultur. Die NextGen muss nicht nur ökonomisch, sondern auch emotional gut vorbereitet sein.
© Pexels / Thirdman
Fazit: Mit guter Vorbereitung gelingt der Sprung auf die neue Generation
Die Nachfolge in Familienunternehmen verlangt ein Zusammenspiel aus Weitsicht, Fachwissen und Emotion. Ein Family Office kann als professioneller Begleiter dienen und die Prozesse koordinieren. Nur durch klare Absprachen, offene Kommunikation und gegenseitigen Respekt kann die Zukunft des Unternehmens gesichert werden.
Weitere Informationen: www.familyoffice-360grad.ch