Brückentag oder Lückentag?

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Rohstoffmangel gefährdet Infrastrukturprojekte

München, 30. Mai 2025Für viele ist der Freitag nach Fronleichnam ein willkommener Brückentag – ein freier Tag, der zum Erholen einlädt. Doch für die Roh- und Baustoffbranche in Bayern ist dieser Tag ein mahnendes Symbol: Nicht nur für gesellschaftlichen Brückenschlag, sondern ganz konkret für den Bau realer Brücken – aus Beton, aus Stein, aus Sand. Ohne Rohstoffe keine Straßen, keine Krankenhäuser, keine Schulen – und keine Zukunft.

500 Milliarden für die Infrastruktur – doch woher kommen Sand und Kies?

Die Bundesregierung hat ein Sondervermögen in Höhe von 500 Milliarden Euro angekündigt, um Deutschlands Infrastruktur zu modernisieren. Doch wie der Bundesverband Baustoffe – Steine und Erden e. V. betont: Geld allein baut keine Brücken. Der Rohstoffbedarf wird in den nächsten Jahren um ein Vielfaches steigen – und genau hier beginnt das Problem.

Flächen für die Rohstoffgewinnung werden immer knapper, Genehmigungsverfahren ziehen sich oft über Jahre hin, Ersatzflächen werden nicht ausgewiesen. Während der politische Druck auf die Branche steigt, wird gleichzeitig die Basis ihrer Arbeit systematisch ausgehöhlt.

BIV warnt: Deutschland schneidet sich von eigenen Ressourcen ab

Georg Fetzer, Präsident des Bayerischen Industrieverbandes Baustoffe, Steine und Erden e. V. (BIV), findet deutliche Worte: „Das passt nicht zusammen. Es ist höchste Zeit, dass die Politik aufhört, Bauen und Rohstoffpolitik getrennt zu denken. Geld allein baut keine Brücken – Rohstoffe schon.“

Der BIV fordert daher:

  • Schnellere Genehmigungsverfahren
  • Verlässliche Ausweisung von Rohstoffflächen
  • Planungssicherheit für heimische Rohstoffbetriebe

Fetzer warnt vor einem ökologischen und wirtschaftlichen Rückschritt: „Wir haben in Bayern genügend Rohstoffe wie Sand, Kies und Naturstein. Wenn wir diese nicht nutzen, werden wir sie importieren müssen – mit weiten Transportwegen, höheren Kosten und einer schlechteren Umweltbilanz.“

Versorgungssicherheit nur mit regionalem Abbau

Für den BIV ist klar: Regionale Rohstoffgewinnung bedeutet nicht nur geringere CO₂-Emissionen durch kürzere Transportwege – sie sichert auch langfristig die Bauprojekte im Freistaat. Gerade in einer Zeit, in der Deutschland seine Infrastruktur zukunftsfähig machen will, darf das Fundament der Bauwirtschaft nicht wegbrechen.

Fazit: Der Brückentag 2025 wirft ein Schlaglicht auf eine klaffende Lücke: Zwischen politischem Anspruch und fehlender Rohstoffbasis. Eine moderne Infrastruktur braucht nicht nur Geld, sondern auch einen nachhaltigen Zugriff auf regionale Rohstoffe – sonst wird aus dem Brückentag schnell ein Lückentag.

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