Trendwende bei Elektroautos: Private Käufer entdecken E-Mobilität neu

Elektrowende

Neue Zahlen des HUK-E-Barometers zeigen: Der Umstieg vom Verbrenner auf das E-Auto gewinnt wieder an Fahrt. Besonders gefragt sind gebrauchte Elektrofahrzeuge – auch für den Mittelstand eine Option.

Rückkehr des Elektro-Interesses im Privatmarkt

Im zweiten Quartal 2025 stieg der Anteil der privaten Fahrzeugwechsel von Verbrennern auf reine Elektroautos bundesweit auf 5,5 Prozent – ein Anstieg von einem Drittel gegenüber dem Vorquartal. Das ist der höchste Wert seit Ende 2023, als die staatliche Kaufprämie wegfiel. Auch der Gesamtbestand an privaten E-Autos legte zu und erreichte 3,2 Prozent.

Diese Zahlen stammen aus dem aktuellen HUK-E-Barometer, das auf exklusiven Versicherungsdaten der HUK-COBURG und einer repräsentativen Online-Umfrage basiert.

Regionale Verschiebungen: Norddeutschland holt auf

Besonders stark zog die E-Mobilität in Schleswig-Holstein und Niedersachsen an. Bayern und Rheinland-Pfalz folgen mit etwas Abstand. Überraschend ist der Rückgang in Baden-Württemberg: Das frühere Vorzeigeland für Elektroautos fiel erstmals seit 2020 aus den Top 3 der Bundesländer heraus.

Akzeptanz steigt – vor allem bei Jüngeren und Männern

TrendwendeErstmals bewerten laut HUK-Umfrage 48 Prozent der Deutschen E-Autos als „gut“ oder „sehr gut“. Anfang 2024 waren es nur 37 Prozent. Die Zustimmung ist bei Männern unter 40 Jahren besonders hoch (73 %), während Frauen über 40 mit nur 34 Prozent Zustimmung deutlich zurückhaltender sind.

Auch Vielfahrer gewinnen Vertrauen: 54 Prozent derjenigen, die über 20.000 Kilometer im Jahr fahren, sehen E-Autos mittlerweile positiv – ein beachtlicher Anstieg gegenüber Anfang 2024 (29 %).

Gebrauchte E-Autos als Katalysator

Ein entscheidender Impuls für den privaten Markt könnte laut HUK-Studie von einer staatlichen Förderung für gebrauchte Elektroautos kommen. 60 Prozent der Befragten sprechen sich dafür aus – jeder Dritte würde dann einen Umstieg in Erwägung ziehen.

Für den Mittelstand ergibt sich daraus Potenzial: Wer gebrauchte E-Fahrzeuge für Lieferdienste, Außendienst oder Kurzstrecken einsetzt, kann Investitionskosten senken und gleichzeitig einen Beitrag zur CO₂-Reduktion leisten.

Fazit: E-Mobilität kehrt in den Alltag zurück

Die neuesten Zahlen deuten klar auf eine Trendwende hin. Trotz Wegfall der Kaufprämie gewinnt das Elektroauto wieder an Zustimmung – getragen vom Privatmarkt. Die Politik ist gefordert, insbesondere gebrauchte E-Autos stärker zu fördern. Für mittelständische Betriebe eröffnet sich damit eine praxisnahe und wirtschaftlich attraktive Option für nachhaltige Mobilität.

 

Quelle: HUK-COBURG Pressemitteilung vom 31.07.2025.
Alle Details und Infografik unter: www.huk.de/e-barometer

Veröffentlicht am: 4. August 2025 |
Autor: Redaktion Mittelstandsjournal