Bad Griesbach
QUELLNESS & GOLF RESORT BAD GRIESBACH
Eigentlich ist das niederbayrische Rottal ein uraltes Pferde-Zuchtgebiet. Schon der eine oder andere Kreuzritter begab sich auf dem Rücken eines „Rottaler Fuches“ auf dem Weg ins Heilige Land. Auch die ersteTrabrennbahn Deutschlands wurde nicht in München, wie sie gern behaupten, angelegt, sondern im Herzen des Tals (1895).
Somit könnte man auch vom „Roßtal“ sprechen.
Noch treffender freilich würde aus heutiger Sicht der Begriff „Golftal“ taugen. Denn das „Hartl Life Resort“, das heute unter dem Namen „Quellness & Golf Resort“ firmiert, bezeichnet sich selbst als „Europas Golf Resort Nummer 1“, womit sie nicht einmal unrecht haben.
Fünf 18-Löcher-Meisterschaftsplätze, drei 9-Löcher-Anlagen, sowie die 6-Löcher- Übungsanlage und den 6-Löcher-Kinderplatz mitsamt Golfodrom sind schwerlich zu überbieten. Kurzgefasst haben wir es mit 129 Spielbahnen verteilt auf sage und schreibe 476 Hektar, wenn ich mich nicht verzählt habe, zu tun.
Alles begann in den 80ger Jahren als der junge Rechtsreferendar Alois Hartl zusammen mit seinem Vater, Geschäftsführer des örtlichen Elektrizitätswerkes, den zuständigen Landrat überzeugte, nach Thermalwasser zu bohren, was zum Erfolg und Bekanntheit der nur 8.500 Einwohner zählenden Gemeinde führte.
Da man schlecht auf ein Bein stehen kann, gab ihm sein Spezie Franz Beckenbauer noch den Ratschlag, es zusätzlich auch mit dem Golfsport zu versuchen.
Land war schließlich genug vorhanden und mancher Bauer froh, statt sich über die geringen Milchpreise zu ärgern, es mit dem Beruf des Greenkeepers zu versuchen.
Die Quelle dieser sprudelnden Vielfalt ist der „Golfclub Sagmühle“, der bereits seit 1987 auf 18 Löchern ausgebaut wurde.
Pikanterweise gehört er nicht zum Hartl Imperium, obwohl der Pionier seit der Gründung hier Mitglied ist. Wasser ist denn auch das Score entscheidende Element auf dem von Kurt Rossknecht ins brettlflache Rotttal projizierten Kurs.
In unmittelbarer Nähe des urigen und malerisch gelegenen Halfwayhauses, das liebevoll von Lilli und Daniele bewirtschaftet wird, schlängeln sich sogar vier Löcher rund um eine kleinen Insel inmitten der Rott (Holes 9 bis 12).
Auch der auf eiligem Weg zu seiner Mündung in der Rott verlaufende Mühlbach wartet auf der Strecke „out“ ungeduldig auf verirrte Schläge und muss am 7. Loch gar überflogen werden.
Alter Baumbestand verwandelt die Runde zu einem erbaulichen Parkland-Kurs, auf dem angesichts kürzerer Par 4 und übersichtlicher Streckenführung auch weniger geübte Akteure auf ihre Kosten kommen.
Kurs Lederbach
Während sich für fast alle Clubs zumindest in der Hochsaison eine rechtzeitige Startzeit empfiehlt, hat man den Kurs „Lederbach“ an den meisten Tagen für ich allein.
Das mag an den vielen Schräglagen liegen und den gewaltigen Höhenunterschieden, die es unterwegs zu bewältigen gilt. Offenbar haben sich die Tücken der Runde herumgesprochen. Er fordert eben mehr Bein-als Kopfarbeit. Dafür wird man mit unvergleichlicher Weitsicht entschädigt, die vom Grün des 9.Loches, dem sog. „Herzschlaghügel“, über Bad Birnbach hinweg bis zur Alpenkette reichen kann.
Platz Uttlau
Dagegen ist der landschaftlich reizvolle Platz „Uttlau“ ein wahres Kleinod mit seinen wilden Wiesen und Schatten spendenden Obstbäumen gleich neben der Pfarrkirche St. Andreas und sein Gutshof mein Favorit unter allen Einkehrmöglichkeiten hier. Doch dazu später mehr.
Bedingt durch das markantere Geländeprofil fordern die zweiten Neun erhöhte Aufmerksamkeit vom Spieler ein. Ab der zehn geht es zum Höhenrücken des Parcours, in dem ein feines Par3 (das 10.) über eine Senke hinweg, ein durch Wasser gut verteidigtes Grün des 12. Loches und das langgestreckte Dogleg am 15. untergebracht sind.
Schließlich verlangt das Schlussloch eine gesunde Grundlänge und ausreichend Zielwasser, um mit dem dritten Schlag den frontalen Teich zu klären.
Beckenbauer Course
Ob der „Beckenbauer Course“ oder „Golfplatz Brunnwies“ die Perlen unter den Griesbacher Plätzen sind, darüber wogen die Meinungen hin und her wie früher die Maisfelder.
Beide könnten nicht unterschiedlicher sein. Der Kurs des „Kaisers“, von Bernhard Langer ausgedacht und von von Kurt Rossknecht in Szene gesetzt, ist ein echtes taktisch geprägtes Schmankerl, dessen wahre Qualitäten man angesichts des unspektakulären Umfeldes man möglicherweise erst auf dem zweiten Blick erkennt.
Er besticht durch breite, dem gelegentlichen Hochwasser der Rott geschuldeten Flutmulden, klug gesetzten Bunkern und großen, oft erhöht aufgebauten Grüns, deren Linien nur bei genauem Hinsehen interpretiert werden können.
Im übrigen wurde mit viel Liebe zum Detail gearbeitet, wenn ich an die durch Steinwälle vom Wasser abgegrenzten Puttflächen denke, an die vielen Brücken über Bäche und Gräben hinweg und die edel gezeichneten Löcher 9 und 18. Unklar bleibt die Entscheidung, einige der Par 3 an die 200 Meter Schmerzgrenze oder darüber in die Länge gezogen zu haben(Löcher 4 und 7).
Der unvergessliche „Franz“ hat es sich nie nehmen lassen, persönlich bei dem von ihm ins Leben gerufene Charity Turnier aufzutreten und die Höhe des Spenden-Checks selbst bekannt zu geben, bis ihn seine Erkrankung stoppte.
Porsche Course
„Beckenbauer´s“ unmittelbarer Nachbar ist der „Porsche Course“, mit dem er sich die Schulter reibt. So ist das hier. „Porsche“ firmierte auch schon einmal als „Jaguar“ oder „Mercedes“ und war jahrelang Austragungsort der prestigeträchtigen „Porsche German Open“, die inzwischen zum Club „Green Eagle vor den Toren Hamburgs weitergezogen ist.
Wie sein ehemaliger Sponsor bewegt sich auch diese Runde im Premium Segment und man könnte ihn ohne weiteres für den Zwillingsbruder von „Beckenbauer“ halten. Beide Schlusslöcher scheinen auf derselben Plattform aufgebaut zu sein, werden von den Rottaler Flutmulden ordentlich durchgewühlt und schenken sich nichts in Puncto Wasserreichtum.
Doch ist er knapp 500 Meter kürzer angelegt, verfügt nicht über die tiefergründigen Qualitäten seines Gegenübers und kann mit dessen Ausnahmelöchern wie dem 9. oder 12. nicht mithalten.
Golfplatz Brunnwies
Bernhard Langer´s erster Streich, der „Golfplatz Brunnwies“ gilt als primus inter pares unter den Griesbacher Anlagen. Mit Stan Eby vom Team des „European Golf Design“ als Steigbügelhalter gelang ihm ein veritabler Coup.
Schon landschaftlich bietet die Runde unvergleichliche Reize und Einblicke ins hügelige niederbayrische Holzland.
Die „bayrische Toskana“ lebt und funkelt. Sein Werk ist eine Studie höchster Empfindsamkeit und versucht es erst gar nicht, gegen das Landschaftsbild anzukämpfen. Das wird erreicht durch verhältnismäßig breite Fairways, die die Unebenheiten der Domäne ausgleichen und blind shots auf ein Mindestmaß reduzieren. Die Grüns, geschmeidig, aber ohne schrille Gesten, sind auch für den Urlauber beherrschbar, der sich auch darüber freuen darf, dass die meisten Bunker, jedenfalls von der Drivezone aus betrachtet, außerhalb der Reichweite liegen und damit weniger Verdruss bereiten.
Wer also ausreichend Kondition für das auf-und absteigende Gelände mitbringt, erlebt Spielvergnügen pur und kann sich auch an einem köstlichen Par 3 (dem 14. Loch) laben.
Gleich nebenan kann man seinen Nachwuchs im Chervò Junior Club unterbringen. Ein Fun-Parcours mit sechs Kurzlöchern, kleinen Hindernissen und Regelquiz (ausführliche Infos unter www.quellness-golf.com/jugend).
Wer hier eine Woche lang unterwegs ist, hat die Qual der Wahl oder kann sich für jeden Tag ein anderes Spielgelände aussuchen.
Infos und Kontakt:
Golf Club Sagmühle: Länge 5855 M bis 5.180 M Par 72 www.sagmuehle.de
Golf Club Lederbach: Länge 5.598 M bis 5.091 M Par 71
www.quellness-golf.com
Golf Club Uttlau : Länge 5.874 M bis 5.128 M Par 72
www.quellness-golf.com
Beckenbauer Course : Länge 6.078 M bis 5174 M Par 72
www.quellness-golf.com
Porsche Course : Länge 5.690 M bis 4.920 M Par 72
www.quellness-golf.com
Golfplatz Brunnwies : Länge 5.689 M bis 4976 M Par 72
www.quellness-golf.com
Sprudelnde Vielfalt auch bei der Wahl der Unterkünften :
Hotels
Das „Maximilian“ ist das Flagschiff im breit gefächerten Angebot. Großzügige Lobby, shopping mail, anspruchsvoller SPA-Bereich mit eigener MAX-Therme. 205 Zimmer. Wird soeben für mehrere Millionen aufgefrischt.
Hotel „Fürstenhof“, am Südhang gelegen und damit ein Haus mit prächtiger Aussicht. Herzstück der 4.000 qm große Health-und Wellnessbereich mit Indoor-und Outdoor Thermal-Pool. 145 Zimmer
Hotel „Das Ludwig“, familienfreundlich mit Golf-und Fußballcamps, fußläufig zur Ortsmitte, 167 Zimmer.
Alle drei Hotels wurden um die Jahreswende 23/24 an die RIMC Hotels & Resorts Gruppe, die auch schon zuvor als Pächterin fungierte, verkauft.
Eine Marriott mit dem „Maximilian“ wurde gleichfalls vereinbart mit dem Ziel einer weiteren Internationalisierung.
Golfareale und die Heilquellen bleiben weiterhin in den Händen des Mehrheitsgesellschafters Hans-Dieter Cleven, der seine Anteile vor Jahren von Alois Hartl erworben hatte.
Zentrale Reservierung unter reservierung@resorts-badgriesbach.com
Gutshöfe
Gutshof Uttlau.
Ein über 400 Jahre alter, denkmalgeschützter Rotthaler Vierseithof des einstmals größten Bauers der Umgebung, liebevoll renoviert. Malerischer Innenhof, 35 komfortable Zimmer im Landhausstil, auf der Speisekarte dominieren saisonale und bayrische Gerichte. Seit 1991 von der umtriebigen Gutshof-Leiterin Birgit Bachmeier geführt. Der frühere Kirchenwirt ist ein echtes Schmankerl. www.gutshof-uttlau-quellness-golf.com
Gutshof Brunnwies
Schöne Halbhöhenlage direkt am Golfplatz. 25 Junior und Senior Suiten mit Balkon und Terrasse und bezaubernden Ausblicken. Der Kaiserschmarren geniesst Kultstatus, im herbst Wildgerichte aus eigener Jagd
www.quellness-golf.com/gutshof-brunnwies
Gutshof Sagmühle
Stimmungsvoller Neubau mit 24 Zimmern, davon eines mit Privatsauna. Blickkontakt auf das 18.Grün. Nach großartigem Frühstück geht es sofort auf´s 1. Tee des Pioniergeländes
www.hartl.de
Gutshof Penning
Direkt hinter den Schlusslöchern von „Beckenbauer“ und „Porsche“ gelegen.
www.quellness-golf.com/gutshof-penning
Alle Unterkünfte gewähren Greenfee-Ermäßigungen und Golf Unlimited. Das heißt an einem Tag zwei unterschiedliche Plätze für ein Greenfee spiele. Jugendliche bis 15 Jahren spielen greenfee-frei und können kostenloses Kinder & Jugendtraining in Anspruch nehmen.
Qualifizierte PGA Golfschule mit einem Heer von Teachern. Golf-Simulator und Indoor-Anlage.
Bei Gruppen ab 8 Personen wird eine Person eingeladen incl. Halbpension und Übernachtung
Text: Hans Joachim Walter,
Bilder:
Erschienen auch in unserem Schwestermagazin www.golfplus.de