HINTERGRUND Ein politisch historischer Vergleich: „

Make America Great Again“, „Deutschland über alles“ – und wo steht die AfD?

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Ein historisch-politischer Hintergrundbeitrag über Nationalismus, rechtspopulistische Rhetorik und autoritäre Gefahren.

Von der Redaktion des Mittelstandsjournals

Einleitung: Nationalismus in alten und neuen Gewändern

Ob „Make America Great Again“ in den USA oder „Deutschland, Deutschland über alles“ in der deutschen Geschichte – beide Slogans mobilisieren nationale Emotionen, beschwören ein idealisiertes Bild der Vergangenheit und grenzen sich bewusst von „den anderen“ ab. Heute steht in Deutschland die AfD für eine ähnliche politische Tonlage – mit wachsender Radikalisierung und zunehmender Überwachung durch den Verfassungsschutz.

MAGA und das Lied der Deutschen – zwei Seiten nationalistischer Symbolik

Merkmal

Make America Great Again (MAGA)

„Deutschland über alles“

Ursprung1980er/Trump-Kampagne 20151841, Hoffmann von Fallersleben
IntentionRückbesinnung auf frühere US-DominanzEinigkeit der deutschen Kleinstaaten (ursprünglich)
Ideologische AufladungRechtspopulistisch, autoritärNationalsozialistisch missbraucht
Heutige BedeutungSymbol der Spaltung und PolarisierungTabuisiert (nur 3. Strophe als Hymne erlaubt)

Wo steht die AfD? Die deutsche Variante des Trumpismus

Die AfD übernimmt Elemente beider Modelle: Vom amerikanischen Trumpismus die anti-elitäre Rhetorik, die Verachtung für etablierte Institutionen, und den Kult um „starke Männer“. Vom deutschen Nationalismus des 19. und 20. Jahrhunderts die völkische Ideologie, die Relativierung der NS-Vergangenheit und eine gefährliche Geschichtsklitterung.

Parallelen im Überblick

  • Trumpismus: „Wir gegen das System“, mediale Feindbilder, nationaler Isolationismus
  • NS-Rhetorik: Begriffe wie „Remigration“, „Systempresse“, „Umvolkung“ finden sich im Sprachgebrauch der AfD
  • Autoritäre Tendenzen: Der Höcke-Flügel strebt eine neue Ordnung jenseits der parlamentarischen Demokratie an

Verfassungsschutz und die demokratische Abwehr

Der Verfassungsschutz stuft Teile der AfD als gesichert rechtsextrem ein – darunter den „Flügel“ und die „Junge Alternative“. Inzwischen wird auch die Gesamtpartei bundesweit als Verdachtsfall beobachtet. Damit steht fest: Die AfD bewegt sich nicht nur rhetorisch, sondern auch ideologisch außerhalb des demokratischen Grundkonsenses.

Fazit: Politische Sprache als Risiko für die Demokratie

Was auf den ersten Blick wie politische Marketingrhetorik klingt – ob „MAGA“ oder historische Zeilen wie „Deutschland über alles“ – entpuppt sich bei näherem Hinsehen als ideologisches Werkzeug zur Destabilisierung demokratischer Systeme. Die AfD bedient sich dieser Werkzeuge geschickt und verpackt sie in neue, anschlussfähige Narrative. Es ist die Aufgabe einer wachsamen Zivilgesellschaft, dies zu erkennen und zu benennen.

„Vigilia pretium libertatis – frei bleibt nur, wer auf der Hut ist.“

Veröffentlicht im Mittelstandsjournal