Bau-Turbo beschlossen: Bundesregierung macht Tempo beim Wohnungsbau – Kommunen müssen nachziehen
Berlin, 18. Juni 2025 – Die Bundesregierung hat den Entwurf eines Gesetzes zur Beschleunigung des Wohnungsbaus und zur Wohnraumsicherung beschlossen. Der BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen begrüßt den Bau-Turbo ausdrücklich – mahnt jedoch an, dass allein der politische Wille auf Bundesebene nicht ausreiche.
„Der Bau-Turbo ist ein wichtiger Schritt, der aber allein nicht ausreichen wird, um die Lage beim Wohnungsbau fundamental zu verbessern. Es ist ein Hoffnung machendes Zeichen, dass Bundesfinanzminister Klingbeil gemeinsam mit Bundesbauministerin Hubertz den Bau-Turbo vorstellt“, erklärte BFW-Präsident Dirk Salewski in Berlin.
Er warnte jedoch vor einem strukturellen Hemmschuh: „Politischen Willen in den Gemeinden vorausgesetzt, kann dabei etwas Gutes herauskommen. Diesen Willen sehen wir aber nicht in allen Kommunen – insbesondere nicht in manchen Großstädten.“ Der Erfolg des Bau-Turbos hänge somit entscheidend vom Umsetzungswillen der Kommunen ab.
BFW kritisiert Zustimmungspflicht und Umwandlungsverbot
Besorgt zeigte sich der Verband über die im Gesetz enthaltene Zustimmungspflicht der Kommunen, da diese zusätzliche Kosten und Verzögerungen für Investoren verursachen könne. Ebenso wird das Umwandlungsverbot abgelehnt: „Ein Eingriff in den freien Markt, der Eigentumsbildung verhindert, ohne neuen Wohnraum zu schaffen“, so Salewski.
Salewski weiter: „Wir sind uns mit der Bauministerin einig – es braucht vor allem Tempo. Aber: Von der Standspur auf die Überholspur beim Bauen schaffen wir es nicht mit Tempo 30. Wumms, Bazooka, Bau-Turbo – das sind schön klingende Worte. Auf der Baustelle müssen sich Kräne drehen, nicht nur die Wortspiele.“
Kommunen als Schlüsselakteure beim Wohnungsbau
Entscheidend sei nun, dass die Kommunen Spielräume auch wirklich nutzen. „Mehr Bauland, mehr Baustellen, mehr Wohnraum – das ist der Weg zurück zu bezahlbarem Wohnen“, unterstreicht Salewski. Ohne aktive kommunale Beteiligung bleibe der Bau-Turbo ein Instrument ohne Wirkung.
BFW: Stimme des Mittelstands in der Immobilienwirtschaft
Der BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen vertritt die Interessen von rund 1.600 mittelständischen Mitgliedsunternehmen, die für 50 Prozent des Wohnungsneubaus und 30 Prozent des Gewerbeneubaus in Deutschland stehen. Mit einem Bestand von 3,1 Millionen Wohnungen sowie 38 Millionen Quadratmetern gewerblicher Nutzfläche prägt der Verband maßgeblich die Lebens- und Arbeitsbedingungen im Land.